© Vojtech Vlk - Fotolia.com

Unerfüllter Kinderwunsch – Wenn der Nachwuchs auf sich warten lässt

Bei 20 bis 25% aller Paare klappt es nicht so mit dem Nachwuchs wie geplant und erhofft. Die Gründe dafür sind vielfältig und verteilen sich zu jeweils einem Drittel auf Mann, Frau oder beide gemeinsam. Je nach Grund für die Kinderlosigkeit können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden.

Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit können psychischer oder körperlicher Art sein. Bei den körperlichen Hinderungsgründen für eine erfolgreiche Empfängnis und eine anschließende Schwangerschaft gibt es zum einen hormonell bedingte Ursachen, zum anderen aber auch organische Fehlbildungen oder Erkrankungen. Wenn sich bei einer Frau keine Schwangerschaft einstellt, ist zuerst eine umfangreiche Diagnostik nötig.


Diagnostische Maßnahmen – Warum werden „wir“ nicht schwanger?

Vorausschickend sollten sich Paare klar machen, dass es nicht einfach ist, schwanger zu werden, wie man es sich gemeinhin vorstellt. Durchschnittlich liegt die Chance einer Schwangerschaft in jedem Monat, in dem intensiv darauf hingearbeitet wird, zwischen 15 und 25%. Nach sechs Monaten sind etwa 75% aller Paare schwanger, die es intensiv versuchen. Ernsthafte Sorgen bezüglich einer möglichen Unfruchtbarkeit sollten sich Paare erst nach etwa einem Jahr des vergeblichen Bemühens machen.

Der unerfüllte Kinderwunsch ist ein Fall für den Gynäkologen. Der Frauenarzt kennt unterschiedliche Methoden, um festzustellen, warum eine Frau nicht schwanger wird:

 

  • Gynäkologische Untersuchung
  • Ultraschall
  • Zyklusmonitoring
  • Nachweis des Eisprungs

Mit diesen Methoden kann festgestellt werden, ob die Ursache bei der Frau liegt. Falls die Untersuchungen keine auffälligen Ergebnisse bieten, erfolgt die Untersuchung des Mannes mit Hilfe eines Spermiogrammes, bei dem aus einer Spermaprobe die virilen, also befruchtungsfähigen, Spermien ausgezählt werden. Anhand des Ergebnisses wird dann eine passende Therapieform ausgewählt.


Behandlungsmethoden bei unerfülltem Kinderwunsch

 

Hormontherapie
Durch die Gabe von Hormonen sollen die Eierstöcke zur Eireifung angeregt werden. Die Erfolgsrate als Einzeltherapie liegt bei etwa 30% und es besteht ein vermehrtes Risiko für Mehrlingsschwangerschaften. In Einzelfällen kann es zu einer Überstimulation der Eierstöcke kommen.


Samenübertragung (Insemination)
Hier werden Samenzellen meistens in die Gebärmutter der Frau injiziert. Diese Methode belastet den Körper nur wenig, die Erfolgschancen liegen zwischen 5 und 30%.


In-Vitro-Fertilisation (IVF)
Dieses Verfahren ist auch als künstliche Befruchtung bekannt. Sie findet im Reagenzglas statt. Nach drei Tagen wird die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingebracht. Dem Verfahren geht meist eine Hormontherapie bei der Frau voraus. Die Erfolgsquote liegt bei ca. 30%.


Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Diese Methode wird zusätzlich zur IVF angewandt. Mit einer feinen Nadel wird dabei eine Samenzelle in die reife Eizelle injiziert. Die Erfolgschancen, dass die Eizelle befruchtet wird, liegt bei 50 bis 70%. Laut Meinung einiger Experten ist bei dieser Form der künstlichen Befruchtung das Risiko von gentischen Fehlbildungen beim Kind erhöht.


Psychischer Stress durch künstliche Befruchtung

Paare, die Therapien zur Erfüllung ihres Kinderwunsches durchführen, stehen unter großem Stress. Neben den Schmerzen, die die Frau bei einigen Verfahren aushalten muss, sorgen Sex nach Plan, die hohen Kosten und auch die ständige Anspannung oft für Spannungen in der Beziehung. Hier ist es nun besonders wichtig, dass die Partner miteinander sprechen und sich immer wieder klar machen, auf welches Ziel sie hinarbeiten und dass sie daran gemeinsam arbeiten wollen und müssen.


Kosten der Behandlung – Was zahlt die Kasse?

Seit der Gesundheitsreform im Jahre 2004 tragen die Kassen nur noch 50% der Kosten einer künstlichen Befruchtung oder anderer Therapien. Eine In-Vitro-Fertilisation kostet ca. 3.000 €. In der Regel sind drei Anläufe notwendig, bis es zu einer Schwangerschaft kommt. Der Anteil, den das Paar bezahlt liegt etwa bei 4.800 €. Ob die Krankenkasse einen Teil der Kosten übernimmt, hängt davon ab, ob verschiedene Bedingungen erfüllt sind:

  • Kostenübernahme nur bei verheirateten Paaren.
  • Die Frau darf nicht jünger als 25 und nicht älter als 40 Jahre sein. Der Mann nicht jünger als 25 und nicht älter als 50 Jahre.
  • Vorab muss ein Kostenplan bei der Kasse eingereicht werden.

Bei privaten Krankenkassen sind die Regeln individuell verschieden und müssen im Einzelfall erfragt werden.


http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Unerfuellter-Kinderwunsch/Recht+Geld/Unerfuellter-Kinderwunsch-Was-10256.html


Psychische Ursachen für Kinderlosigkeit

Manchmal ist körperlich bei beiden Partnern alles in Ordnung und es klappt trotzdem nicht mit der Erfüllung des Kinderwunsches. Meist liegt das an einer übersteigerten Erwartungshaltung oder zu viel Stress im Alltag. Bei Stress wird Adrenalin und Cortisol gebildet. Diese beiden Hormone stören die Entwicklung des follikelstimulierenden Hormons (FSH). Dann hilft nur eins: Entspannen Sie sich und versuchen Sie, Ihren Wunsch zurückzustellen. Verbringen Sie Zeit zu zweit ohne Druck. Dann stellt sich in der Regel eine Schwangerschaft meist ganz von alleine ein.


Behandlungserfolge

Ob eine der Behandlungsmethoden den gewünschten Erfolg bringt, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem vom Alter der Partner und vom jeweiligen Gesundheitszustand. Rauchen vermindert die Erfolgschancen ebenso wie ungesundes Essverhalten und ein unregelmäßiger Lebenswandel. Bis es mit dem Kinderwunsch klappt, sind bei jeder Methode meist mehrere Anläufe nötig.

 


Zum Weiterlesen:
http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Unerfuellter-Kinderwunsch/Behandlungen/Kinderwunsch-der-Stufenplan-10274.html


http://www.kinderwunsch.de/index.asp?C=43861402806569907407

Ähnliche Artikel